Sanierung Klostergasse 5 aussetzen!

Veröffentlicht am 21.03.2011 in Kommunalpolitik

Die Sanierung des Hauses würde mit 1 Mio zu Buche schlagen. Eine Nutzung ist seitens der Stadt mit „öffentlichen Räumen“ vorgesehen. Dabei soll im Dachgeschoß ein Vortragsraum entstehen

Bereits hier wurden von anwesenden Bürgern Kritik erhoben: weitere öffentlich genutzte Räume seien in Dietfurt nicht nötig. Stadtrat Gerd Lindl erinnerte an den erheblichen Sanierungsaufwand, der bei der großen Anzahl städtischer Gebäude sich in den nächsten Jahren summieren wird.
„Es ist nicht sinnvoll, im Dachgeschoß des Hauses eine öffentliche Nutzung zu planen, weil die enge Treppe keinen barrierefreien Zugang ermöglicht“, sagte Andreas Haußner.
Stadtrat Karg erläuterte, dass dann weitere Kosten nötig würden für einen Aufzug, oder zumindest einen Notausgang.
Damit wurde auch die finanzielle Situation der Stadt angesprochen. Diese sei zwar soweit stabil, wie Stadträtin Carolin Braun erläuterte. Allerdings seien schon in diesem Jahr alle Rücklagen aufgebraucht – und die Verschuldung immer noch bei 2,7 Millionen Euro. „Wir sollten uns sehr gut überlegen, wofür wir unser Geld ausgeben!“
Dabei müssten noch erhebliche Summen geschultert werden für die Fertigstellung der Vorstadtbereiche, eine Sanierung des Freibads, der energetischen Sanierung der Schule, sowie - vor allem – für die mittelfristig anstehende Hochwasserfreilegung, die sonst nur mit einer erheblichen Neuverschuldung einhergehen würde.
Franz Schmid, der schon beruflich sehr viel mit Jurahäusern zu tun hat, wollte die Möglichkeit prüfen, einen Käufer für das Gebäude zu suchen. „Es gibt immer wieder Interessenten“.
Im Verlauf der Diskussion wurde auch klar, dass es unsinnig sei, nun ein Einzelanwesen wie die Klostergasse 5 zu sanieren. Man müsse sich das gesamte Areal anschauen, und eine weitere Planung einleiten.
Unmittelbar daneben seien noch weitere zwei Gebäude, die leer stehen, und Karl Meier, Griesstetten, hatte sogar die Idee, einen Kirchenplatz zu schaffen, indem man die 3 Gebäude entfernt. Damit wäre eine notorische Engstelle in dem Gebiet gelöst, städteplanerisch sei eine Platzgestaltung eine interessante Idee, die den Blick auf die Kirche und das gerade frisch sanierte Gebäude gegenüber frei gäbe.
Juso-Vertreter Matthias Meier fragte, ob es überhaupt Aufgabe der Kommune sei, Gebäude zu sanieren. Und schlug vor, dass man sich doch dann im Sinne eines schönen Stadtbildes eher auf zentral in der Innenstadt gelegene Häuser konzentrieren sollte.
Architektin Judith Meier bezweifelte, dass im Anwesen Klostergasse 5 nicht mehr genug historische Originalsubstanz vorhanden sei. Sie wünschte sich eine Einsicht in die Pläne und ein Gespräch vor Ort mit der Denkmalbehörde.
Die Fraktionssprecherin Carolin Braun wurde deswegen auch beauftragt, einen Antrag an die Stadtverwaltung noch vor der geplanten Sitzung am 28. März einzureichen, der eine Aufschiebung der Entscheidung verlangt.
Einhellig war man der Meinung, dass keine Eile bestehe, und man für ein Ausloten aller Möglichkeiten offen sein solle, bevor man hier erhebliche Mengen Steuergelder ausgebe.

 

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